Im April 2024 machten sich neun Absolventen des VDST-SK Denkmalgerechtes Tauchen auf den Weg nach Mecklenburg-Vorpommern. Der erste Exkursions-Survey beginnt gleich mit einem Highlight. Das Archäologische Landesamt hat das Team auf seinen Amtssitz am Schweriner See eingeladen. Hier hält Dr. Jens Auer einen fesselnden Vortrag über ehrenamtliche Forschung …
… und öffnet uns anschließend die Tore der Depots und der Konservierungswerkstatt.
Frank: „Wann hat man schon die Möglichkeit, Einblicke dieser Art zu bekommen? In die Magazine der Museen kommt ein ’normaler‘ Besucher so gut wie nie. Perfekt!“
Anschließend geht es weiter nach Nienhagen. Hier ist 1884 die norwegische Brigg Nissen gestrandet. Das rund 20 Meter lange Spantengerippe liegt bis heute in einem vorgelagerten Steinfeld. Vorsichtshalber haben wir das schwer auffindbare Wrack schon zwei Wochen grob markiert. Diesmal werden werden die Ausmaße erfasst.
Die Logistik ist bis ins Detail geplant. Die Kurverwaltung hat uns das Strandhaus der Wasserwacht als Einsatzbasis überlassen. Und das Ordnungsamt öffnet die Schranken und ermöglicht uns exklusive Strandzugänge.
Das Einsatzfenster verkleinert sich. Die Windprognosen sind anspruchsvoll. Wir setzen eine 180 Meter lange Hilfsleine …
… und unterstützen die Taucher per SUP.
Holger: „Das Wrack war eine gute Wahl. Nah am Strand und vor allem völlig unspektakulär. Damit meine ich, ein Wrack über das ich vorher weggetaucht wäre, ohne es als Wrack zu erkennen. Jetzt habe ich die Spanten auf dem Grund gesehen, das hat sich eingeprägt.“
Unterwasserfilm aka Jens-Uwe Lamm hält das Wochenende fest. Teilnehmer Frank entpuppt sich schnell als versierter Drohnenpilot. Perfekt. Der Projektfilm ist in Arbeit.
Die Teilnehmer sind hochmotiviert. Einige sind am Samstag rund drei Stunden im Wasser. Andere versuchen noch eine weitere Wracksuche, müssen aber auch trotz weitläufiger Scooter-Fahrten passen.
Kristin und Markus: „Die Nadel-im-Heuhaufen-Suche nach dem zweiten Wrack war sehr schön, auch wenn wir keinen Erfolg vermelden konnten. Aber es zeigte, wie schwer so eine Wracksuche sein kann.“
Nach drei ereignisreichen Tagen verabschieden sich die Hobby-Forscher. Wir alle haben an diesem Wochenende einiges gelernt. So eine Unternehmung schüttelt man nicht aus dem Ärmel. Wir sind schon gespannt auf den nächsten Einsatz. Jens: „Meinetwegen könnte ein Survey auch ein, zwei Tage länger gehen.“ Das wird er wohl auch …
Der Unterwasserarchäologie-Survey des VDST ist gut gestartet. Wir arbeiten an der Fortsetzung. Die Lokalpresse war schonmal dabei …