Category : Seminare & Vorträge

Neukonzept im Denkmalkurs 2025

Zum vierten Mal wurden im April 17 „Denkmalgerechte Taucher“ am Großensee brevetiert. Dieses Jahr gab es eine kleine Programmänderung. Da ab Sommer 2025 auch der Kurs Unterwasserarchäologie 1 angeboten werden kann, konzentrieren wir uns auf Suchmethoden, Erstdokumentation und Positionsbestimmung. Als Hilfestellung wurden die Übungs-Wracks wie immer am Vorabend mit Bojen markiert – ein stets willkommener Tauchgang für Erstankömmlinge.

Der Unterricht findet wie immer im Kutschenraum des Stormarnschen Dorfmuseums statt, das für diesen Anlass extra angemietet wird. Erstmals dabei – die Dryruns. Auf dem Außengelände üben alle Teilnehmer anhand historischer Feld-Geräte die Längen- und Breitenvermessung sowie die Kreuzpeilung.

Dann geht es ins Wasser. Getaucht wird an realen Wracks, die zum Teil bereits Gegenstand archäologischer Untersuchungen waren. Hier werden verschiedene Suchmuster durchgeführt und Erstaufnahmen erstellt. Der Großensee gewährt großzügige Sichtweiten –  aber es zeigt sich, wie wichtig hier Trimm und Flossenschläge sind.

Anschließend treffen sich alle Teilnehmer zu einer Präsentation. Wrackbuch-Autor Ingo Oppelt stellt die weiteren Survey-Pläne auf Fehmarn vor. Anschließend kehren alle zu Abendessen und Klönschnack an der Dorfkrug-Tafel ein.

Am nächsten Tag treffen sich alle wieder im Museum. Es folgen zwei Theorie-Einheiten und schließlich die Brevetierung nach VDST und CMAS. Anschließend fahren wir gemeinsam zum Abschluss-Tauchgang an den historischen Fischerkähnen im Großensee …

Ich bin immer wieder verblüfft, wie weit der Einzugsbereich des Kurses reicht. Hessen und NRW hatten wir jetzt schon ein paarmal. Aber inzwischen reicht der Ruf sogar bis in den Raum Stuttgart und Nürnberg. Dann bin ich ja mal gespannt, wie der Dauer-Survey auf Fehmarn angenommen wird.

© Fotos: Walter Domscheit, Melanie Yoshikawa

Full House im Denkmalkurs 2024

Das „Denkmalgerechte Tauchen“ am Großensee geht in die dritte Runde. Kaum war der VDST-Spezialkurs ausgeschrieben, da war er auch schon voll. Der Radius wird immer größer. Die 16 Teilnehmer kommen nicht nur aus dem Umland, sondern auch aus Berlin, Hessen und sogar aus Rheinland-Pfalz.

Sie alle sind mit Begeisterung dabei, als im schmucken Dorfmuseum die Wrackaussetllung noch einmal zum Leben erwacht. In dem historischen Ambiente vergehen die fünf Theorie-Lektionen wie im Flug.

Zu den Highlights gehören die Tauchübungen. Denn hier wird an realen Wracks getaucht, die zum Teil bereits Gegenstand archäologischer Untersuchungen waren. Hier wird gemessen, gezeichnet und dokumentiert. Übrigens mit einer Sondergenehmigung, denn eigentlich herrscht hier Tauchverbot.

Fotos: Walter Domscheit, Melanie Yoshikawa

An diesem Wochenende ist alles ein bisschen anders. Und so lässt es sich auch der Wrackbuch-Autor Ingo Oppelt nicht nehmen, die Gruppe abends mit spannenden Fundberichten aus der Ostsee zu fesseln.

Eine große Überraschung kommt am Sonntag. Das Hamburger Abendblatt hat von dem Kurs Wind bekommen – und bringt eine ganzseitige Story über das Denkmalgerechte Tauchen am Großensee. Mehr Promotion kann man sich nicht wünschen. Oder? Am nächsten Tag klingelt das Telefon: „Guten Tag und Moin – hier ist Radio Schleswig-Holstein …“

Wenige Wochen folgt die nächste Überraschung: Die Teilnehmer Torsten und Peter haben einen Film über den Kurs gemacht. Großartiger Beitrag: youtu.be/Ef7FGaBl8V0?si=q3MXSc2jB7Azuw2H

Wrack-Survey 2024 in der Ostsee

Im April 2024 machten sich neun Absolventen des VDST-SK Denkmalgerechtes Tauchen auf den Weg nach Mecklenburg-Vorpommern. Der erste Exkursions-Survey beginnt gleich mit einem Highlight. Das Archäologische Landesamt hat das Team auf seinen Amtssitz am Schweriner See eingeladen. Hier hält Dr. Jens Auer einen fesselnden Vortrag über ehrenamtliche Forschung …

… und öffnet uns anschließend die Tore der Depots und der Konservierungswerkstatt.
Frank: „Wann hat man schon die Möglichkeit, Einblicke dieser Art zu bekommen? In die Magazine der Museen kommt ein ’normaler‘ Besucher so gut wie nie. Perfekt!“

Anschließend geht es weiter nach Nienhagen. Hier ist 1884 die norwegische Brigg Nissen gestrandet. Das rund 20 Meter lange Spantengerippe liegt bis heute in einem vorgelagerten Steinfeld. Vorsichtshalber haben wir das schwer auffindbare Wrack schon zwei Wochen grob markiert. Diesmal werden werden die Ausmaße erfasst.

Die Logistik ist bis ins Detail geplant. Die Kurverwaltung hat uns das Strandhaus der Wasserwacht als Einsatzbasis überlassen. Und das Ordnungsamt öffnet die Schranken und ermöglicht uns exklusive Strandzugänge.

Das Einsatzfenster verkleinert sich. Die Windprognosen sind anspruchsvoll. Wir setzen eine 180 Meter lange Hilfsleine …

… und unterstützen die Taucher per SUP.

Holger: „Das Wrack war eine gute Wahl. Nah am Strand und vor allem völlig unspektakulär. Damit meine ich, ein Wrack über das ich vorher weggetaucht wäre, ohne es als Wrack zu erkennen. Jetzt habe ich die Spanten auf dem Grund gesehen, das hat sich eingeprägt.“

Unterwasserfilm aka Jens-Uwe Lamm hält das Wochenende fest. Aus den spannendsten Impressionen entsteht ein 28-minütiger Projektfilm – sehr sehenswert!

Die Teilnehmer sind hochmotiviert. Einige sind am Samstag rund drei Stunden im Wasser. Andere versuchen noch eine weitere Wracksuche, müssen aber auch trotz weitläufiger Scooter-Fahrten passen.

Kristin und Markus: „Die Nadel-im-Heuhaufen-Suche nach dem zweiten Wrack war sehr schön, auch wenn wir keinen Erfolg vermelden konnten. Aber es zeigte, wie schwer so eine Wracksuche sein kann.“

Nach drei ereignisreichen Tagen verabschieden sich die Hobby-Forscher. Wir alle haben an diesem Wochenende einiges gelernt. So eine Unternehmung schüttelt man nicht aus dem Ärmel. Wir sind schon gespannt auf den nächsten Einsatz. Jens: „Meinetwegen könnte ein Survey auch ein, zwei Tage länger gehen.“ Das wird er wohl auch …

Der Unterwasserarchäologie-Survey des VDST ist gut gestartet. Wir arbeiten an der Fortsetzung. Die Lokalpresse war schonmal dabei …

Vortrag im März 2024

Der Heimatbund Stormarn lädt zum dritten Mal zu einem Vortrag über die Geschichte im Großensee. Ich habe bis 2022 die 100 Jahre alten Fischerkähne im Großensee dokumentiert – und die Ergebnisse im Dorfmuseum Hoisdorf ausgestellt. Am 16. März um 15 Uhr referiere ich über unsere Ergebnisse und zeige eindrucksvolle Fotos, Videos, Fundstücke und 3D-Modelle aus dem Team-Projekt. Da im Museum nur eine begrenzte Teilnehmerzahl möglich, ist Anmeldung erbeten unter jersbek1964@gmail.com

Fotos: Jens-Uwe Lamm

Der Vortrag richtet sich an die gesamte interessierte Öffentlichkeit. Aus gegebenem Anlass überarbeite ich noch einmal die Präsentation. Das Thema Corona wird zusammengestrichen. Das will doch keiner mehr hören. Dafür beleuchte ich umso intensiver die Geschichte der Fischerei mit der Insel.

Foto: Helmut Thissen/Jacqueline Schroeder

Das Haus ist mit mehr als 30 Besuchern erneut voll. Ich bin immer wieder begeistert, dass wir so viele Menschen mit diesem Kapitel Regionalgeschichte abholen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die erneute Einladung an den Heimatbund Stormarn.

Foto: Helmut Thissen/Jacqueline Schroeder

Ein Grund für den Erfolg der Veranstaltung ist fraglos die Darstellungsqualität. Wir Archäologen haben die Aufgabe, Verborgenes für Jedermann sichtbar an die Oberfläche zu holen. Dem Team um Projektleiter Elmar Klemm gelingt das unter anderem mit professionellen Fotografien von Erhard Schulz und Steffen Schmitt, anschaulichen Zeichnungen von Alexey Konovalov, den erstklassig produzierten Filmen von Jens-Uwe Lamm und mit den präzisen 3D-Modellen von Holger Buss.

Foto: Helmut Thissen/Jacqueline Schroeder

Bei der anschließenden Gesprächsrunde gibt es viele Fragen, aber auch spannende Anregungen. Ich freue mich, dass auch wieder einige alte Weggefährten im Publikum sind. Allen, die nicht kommen konnten oder keinen Platz mehr bekommen haben, stellen wir hier noch einmal die Wracks aus dem Großensee vor … 

Denkmalgerecht Tauchen 2024

Kurs April 2024

Im letzten Jahr hat der VDST-Kurs „Denkmalgerechtes Tauchen“ erstmals in Schleswig-Holstein stattgefunden. Das Konzept, die Ausbildung in den Rahmen einer realen Forschungskampagne zu stellen, war ein voller Erfolg. Am 27.-28. April 2024 findet der nächste Kurs statt.

Wrackbefund & Museum

Bis 2022 wurden im Großensee historische Kähne untersucht. Das Stormarnsche Dorfmuseum hat die Ausstellung dazu ausgerichtet. Der VDST-Kurs kehrt an die Schauplätze zurück. Für den Theorieunterricht wird extra der Kutschenraum gemietet. Eine Führung samt Foto-Galerie sind inklusive. Die Praxisübungen finden an realen Wracks im Großensee statt – dank einer außerordentlichen Tauchgenehmigung durch die Gemeinde. Und natürlich tauchen wir auch zusammen an den historischen Fischerkähnen.

Networking

Am Samstagabend kehren wir in den Alten Dorfkrug ein. Neben Leckereien gibt es auch ausführliche Infos zum Einstieg in die Unterwasserarchäologie und die Citizen-Science-Projekte, die diesem Lehrgang folgen. Wertvolle Tipps zur Wracksuche und deren Untersuchung gibt heute abend der Wrackbuch-Autor Ingo Oppelt.

Ausschreibung und Anmeldung

Anmeldung an elmar.klemm@t-online.de

Survey 1/2023

Start des Citizen-Science-Programms

Denkmalgerechter Taucher – und nun? Der VDST Landesverband Schleswig-Holstein hat eine Kooperation geschlossen mit dem Archäologischen Landesamt. Gemeinsam wählen wir künftig Positionen aus, die wir gemeinsam mit euch wissenschaftlich untersuchen wollen. Schon im August klingelt es aus dem Schleswiger Amtssitz …

Die „Vogelburg“ vom Schaalsee

Wir erhalten ein Luftbild mit einer markanten Struktur. Das Oval soll auf einer Untiefe im Schaalsee, dem Grenzgebiet von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern liegen. Um was könnte es sich handeln? Und wie ist der eventuelle Denkmalwert zu beurteilen? Schnell sind neun Teilnehmer aus den 23er Kursen gefunden. Die Motivation im Team ist hoch. Einige spekulieren auf den Umriss einer Burganlage, andere denken an eine Fischzucht. Die Recherchen laufen in mehrere Richtungen. Gleichzeitig bereite ich einen Survey vor. Taucheinsätze in einem UNESCO-Schutzgebiet unterliegen strengen Auflagen. Bei der Kontaktaufnahme mit den Behörden stoßen wir unter anderem auf den Eigentümer der Ländereien. Und dann ist die Frage ganz schnell beantwortet …

Hier geht’s zum Forschungsbericht